Beruf: deutscher Sozialpädagoge und religiöser Sozialist (Kairos-Kreis)
Biografische Notiz: (auch als Carolus erwähnt)Studium der Theologie in Bonn, Halle, Berlin und Utrecht. Nach dem Ersten Weltkrieg, den er teils als Soldat, teils als Hilfsprediger erlebt hatte, Nähe zum Religiösen Sozialismus, daneben Mitgliedschaft in der USPD und dann der SPD. M. gehörte zum Kern des ‚Kairos-Kreises‘ um Tillich. Seit 1923 arbeitete er an der Deutschen Hochschule für Politik, setzte sich u. a. in der von ihm gegründeten Wohlfahrtsschule für die Ausbildung junger Menschen aus sozial schwachen Familien ein und wurde zu einem wichtigen frühen Theoretiker der Sozialpädagogik. 1927 Austritt aus der evangelischen Kirche und zunehmende Distanzierung vom Religiösen Sozialismus. 1930 wurde M. Ordinarius an der Frankfurter Universität (Berufspädagogisches Institut und Pädagogisches Seminar). 1933 Emigration in die Niederlande, 1935 wurde er Leiter der ‚Internationale School voor Wijsbegeerte‘ in Amersfoort. 1941 kam M. in Haft, zeitweise im KZ Sachsenhausen. 1943 wurde er entlassen, blieb jedoch unter polizeilicher Aufsicht und musste als Metallarbeiter arbeiten. Nach Kriegsende zunächst Rückkehr nach Amersfoort, danach Honorarprofessur in Frankfurt. Er war in erster Ehe mit Trude Mennicke verheiratet, die beiden hatten einen Sohn (Wolfgang, genannt Wölle). In zweiter Ehe war er mit Leni, geb. Helene Grassmann, verheiratet, die ebenfalls ein Kind aus erster Ehe hatte (Ruth, 1921-1999). Gemeinsam hatten sie eine Tochter (Carola bzw. Karola, 1934-2002).