Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 28. September 1932

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Liebste Hannah (Details anzeigen)!2

Hab' Dank für Brief3 und Paket! Inzwischen ist allerhand zu berichten: Montag Abend nach Fredes (Details anzeigen) Geburtstags-Kaffee feierten wir 5 (Details anzeigen) (Details anzeigen) (Details anzeigen) (Details anzeigen) (Details anzeigen) Claires (Details anzeigen) Geburtstag. Wir trafen uns zunächst bei Holländer, wo ein glänzendes, teilweise politisches Kabaret ist. Daselbst traf ich Rosie Gräfenberg (Details anzeigen), die fabelhaft aussah und um meinen Besuch bat. Auch Löwenfelds (Details anzeigen) (Details anzeigen) fanden sie sehr interessant. Nach dem Kabaret in die „Königin“ wo wir ein fabelhaftes Paar fanden, für das Männer und Frauen sich in gleicher Weise begeisterten: Er ein alter Aristokrat mit einer fabelhaften Hand. Sie mit wunderbaren roten Haaren und grünem Schawl. Sie trotzdem ganz langsam und vollendet. Im Auto spät nach Haus. Am nächsten Tag telephoniere ich Dox (Details anzeigen) an, der hier gegenüber als Direktor der staatlichen Bildungsanstalt wohnt. Bin um 6 bei ihm, als die Familie Löwenfeld zur Geburtstagsfeier kommt und bleibe den Abend da. Er zeigt mir die riesige Anstalt mit Eß- Schlafsälen u. s. w.| er regiert da wie ein König. Im Übrigen hat er sich nicht geändert, sondern ist nur in allem fester geworden, z. T. etwas starr. Die Frau (Details anzeigen) hat wärmere Augen, ist sehr gealtert, hat sich wohl ganz mit ihrem Schicksal abgefunden. Wir sprachen über alte und neue Zeiten. Um ½ 10 war schon Schluß, da er um diese Zeit ins Bett geht. – – Heut früh ein herrlicher Arbeitsvormittag. Um 5 kam Dox (Details anzeigen) und Frau (Details anzeigen) zu einem kurzen Besuch. Heut gefiel er mir gar nicht, kurz, herrisch, steif, unliebenswürdig. Dabei wurde ihm rührend das ganze Haus gezeigt. Vielleicht war es Schüchternheit. Dann haben wir sie im Motorboot nach Hause gebracht. – –

Und Du mußt kommen. Wenn Du mit C.4 im Auto kommst, spart das über 20M. Wir freuen uns alle und ich umarme Dich wieder, aber nicht probeweise. Ich liebe dich, komm! Schreibe bald und genau, wann. Und rast nicht zu sehr! Ich werde den ganzen Tag zittern!


Fußnoten, Anmerkungen

1Von fremder Hand.
2Auf dem Brief findet sich keine Datumsangabe. Die vorgenommene Datierung ergibt sich aus dem Kontext (vgl. den Brief Paul Tillichs an Hannah Tillich vom 26. September 1932 (Details anzeigen)).
3Liegt nicht vor.
4Identität nicht geklärt. Womöglich ist Carl Mennicke (Details anzeigen) gemeint.

Register

aTillich, Hannah
bPostkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 26. September 1932 [PS]
cFritz, Alfred
dLöwenfeld, Claire
eLöwenfeld, Günther
fTillich, Paul
gPincus, Lily
hPincus, Fritz
iLöwenfeld, Claire
jGräfenberg, Rosie
kLöwenfeld, Claire
lLöwenfeld, Günther
mWegener, Carl Richard
nAppelius, Hildegard
oWegener, Carl Richard
pAppelius, Hildegard
qMennicke, Carl August
rTillich, Paul

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Hannah. Papers, 1896-1976, bMS 721/3(2)
Typ

Brief, eigenhändig. Das verwendete Briefpapier ist am Briefkopf bedruckt: "Das Haus auf dem Küssel. Potsdam, Küsselstraße 40-41, Fernruf 5034"

Postweg
Potsdam - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 26. September 1932 [PS]
nächster Brief in der Korrespondenz
Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 2. Oktober 1932

Entitäten

Personen

Briefe

Zitiervorschlag

Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 28. September 1932, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01158.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L01158.pdf