Brief von Karl Ludwig Schmidt an Paul Tillich vom 16. Juni 1922

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Der editierte Text

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a, 16.6. 1922.
Lieber b,

mit der gleichen Post geht Ihnen d, das Heiligec, 8. Aufl., zu. Ich überlasse es ganz Ihnen, in welcher Weise Sie die Besprechung einrichten wollen. Sollten Sie mehr auf dem Herzen haben, als in einer kurzen Besprechung (ich muß im Besprechungsteil sehr mit dem Raum geizen) gesagt werden kann, so schreiben Sie einen Aufsatz. Aus mancherlei Gründen wäre es mir lieb, wenn ich nicht allzu lange zu warten brauchte. Auf der beiliegenden Karte beantworten Sie mir bitte möglichst umgehend, ob für Sie f, der gegenwärtige Stand der Geisteswissenschaften und die Schulee, wichtig ist. Wenn ja, möchte ich um eine kurze Besprechung bitten oder um gelegentliche Erwähnung in irgend einem Ihrer Beiträge in den ThBl. Ist Ihnen h, der Atheismus der Gegenwartg, bekannt? i - j hat mir soeben eine Besprechung geschickt, die die k Arbeit als eine kümmerliche Unzulänglichkeit hinstellt. Ich bin geneigt, ebenso zu urteilen, bin aber nicht sicher, da ich diesen neuen l nicht kenne. Vielleicht sind Sie aber im Bilde und schreiben mir etwas über Ihren Eindruck.

| Keineswegs möchte ich Sie, der Sie andere größere Sachen vorhaben, belasten, wenigstens nicht allzu sehr belasten. Außer m schulden Sie mir z.Z. noch n, o, und p (ich nehme an, daß Ihnen q die s Ethikr geschickt hat. Wenn nicht, lassen Sie es mich wissen.) Ich hoffe sehr, daß ich die ThBl. lebendig erhalten kann. Trotz unsrer 1700 Abonnenten ist die Finanzkrisis groß. Ich muß da u. dort betteln gehen. Von der Notgemeinschaft erhoffe ich einen größeren Betrag (ca 40 000 M); aber wenn die Sache nicht zusammenbrechen soll, muß ich noch viel, viel Geld haben. Für Angabe der Adressen von Leuten, die zu viel Geld haben, bin ich immer dankbar. - Seit über 1 Woche ist t bei uns zu unser aller Freude. Gestern ist sie für 2 Tage nach u gefahren - und unser v vermisste heute früh schon sehr die „w“. Die Theologie ist nicht das Einzige, was uns beschäftigt. Immerhin läßt sich eine gewisse Theologisierung nicht vermeiden - Gestern hatten wir unsre x Theol. Fronleichnamskonferenz, bei der y u. z sprachen. Des Letzteren Referat über die hochkirchl. Bewegung fand den vollen Beifall der Alten, aber gar keinen bei uns Jüngeren. aa und ich konnten nicht umhin, unsre Spektabilität ab anzugreifen.

Herzl. Grüße, auch von ac,
Ihr ad.

Fußnoten, Anmerkungen

Register

aGießen
bTillich, Paul
dOtto, Rudolf
fSpranger, Eduard
hFabricius, Cajus
iSiegfried, Friedrich Alfred Theodor
jJena
kFabricius, Cajus
lFabricius, Cajus
mOtto, Rudolf
nSchwarz, Hermann
pMayer, Emil Walter
qTöpelmann, ???
sMayer, Emil Walter
tMüller, Margot
uMarburg
vMartin, ???
wMüller, Margot
xGießen
yKrüger, ???
zSchian, ???
aa???, Frida
abSchian, ???
acSchmidt, Frau
adSchmidt, Karl Ludwig

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Paul, 1886-1965. Papers, 1894-1974, bMS 649/182
Typ

Brief, eigenhändig

Postweg
Gießen - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Karl Ludwig Schmidt an Paul Tillich vom 12. März 1919

Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Karl Ludwig Schmidt an Paul Tillich vom 16. Juni 1922, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L00758.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L00758.pdf