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D. 21.I.08.
"Blumentalstraße 23"
"wo die Braven gedeihen"

Liebes!

Es geht das Gerücht, daß Du Deinen kranken Kadaver nach Halle zum Kaiserkommers schleifen willst. Da Hanserle die Bude schon besetzt hat, ist beschlossen, daß Du auf meinem garantiert guten Sopha pennen sollst resp. im Bett. Also mache her! Übrigens hättest Du mir mal schreiben können, was in Berlin los ist, weil die Sache allmählich Zeit wird. Wenn Du nun aber kommst, so will ich bis dahin noch Geduld haben. Was ich wissen will, weißt Du wohl. Äußerliche und innerliche i.e. theolog. Verhältnisse. Witte sagte mir, ich sollte nicht nach Berlin gehen. Daß ich Dir neulich einen Brief schrieb, kommt mir außerordentlich merkwürdig vor. Wenn man sich solche Dokumente in die Bude hängen würde, würde man manche törichten Dinge vermeiden. In Zukunft will ich mich auch bessern d.h. freier machen von augenblickl. Verstimmungen an die man eine Stunde nachher doch selbst nicht glaubt. Übrigens einiges stimmt auch, was Unsinn war, wirst Du ja lächelnd gemerkt haben. Wann Du also kommst, will ich Dich auch mit Marzipan füttern, wenn Du so materiellen Dingen noch Geschmack abgewöhnen kannst. Als Schreibunterlage für diesen Wisch dient Loofs DG. S. 323. Joh. Damascenus H. Balke läßt Dich schön grüßen, Du sollst nur kommen.

Also! Grüße die Bande! Bessre Dich! und auch schönen Gruß noch
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