Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 11. Oktober 1927

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Der editierte Text

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Liebste Hannah (Details anzeigen)!

Bitte sorge Dich nicht um Erdmuthe (Details anzeigen)! Dazu ist nicht der geringste Grund vorhanden. Sie ist so glänzend im Stande, wie fast noch nie, und für das Seelische sorgen wir jetzt mit vereinten Kräften. Auch finde ich, daß ein gewisses Maß von Geistlosigkeit ihr gar nichts schadet. Es tut mir wirklich sehr Leid, daß Du deswegen das schöne Wippershain (Details anzeigen) abgebrochen hast. Tue es nur nicht ebenso mit Rotenburg (Details anzeigen) und Kassel (Details anzeigen)!! Ich freue mich so über Deine Berichte, und habe das Gefühl, daß das Ganze doch sehr wesentlich für Dich sein kann! Mir ist diese Zeit auch sehr nützlich. Ich fühle so allerhand in mir klarer werden, was ich aber noch nicht sagen kann, weil es nicht deutlich genug ist. Jedenfalls habe ich sehr viel Kraft in mir und suche sie durch vernünftige Lebensform zu erhalten: Früh ins Bett, früh auf; nur zweimal in der Woche baden. Viel Spazieren mit Erdmuthe (Details anzeigen). Gestern Abend war| ich in dem ersten sehr guten Aaron (Details anzeigen)-Konzert mit Heinrich (Details anzeigen) und Ilse (Details anzeigen). Nachher haben wir noch Abendbrot gegessen. Aber ich war schon um 11 so müde, daß ich nach Haus fuhr!! Heut ist Nina (Details anzeigen) von 11 Uhr an da bis 7.2 So viel ist zu erledigen! Sie hilft mir glänzend durch die Stenographie. Ein ganzer Berg Rezensionen ist schon erledigt. Heut und morgen machen wir Kairos-Korrespondenz. Dann will ich die drei letzten Vorträge als „gläubigen Realismus“ bei Reichl erscheinen lassen.3Friedrich (Details anzeigen) wird die Vorlesung zunächst als mein wissenschaftlicher Hilfsarbeiter mitmachen. An Vorträgen liegt zunächst nur einer in Breslau (Details anzeigen) im Januar vor. – Die Geldfrage hängt von zwei Punkten ab: 1. Wieviel Du zur Reise brauchst. 2. Was Arnold (Details anzeigen) schreibt. Ich gebe Dir sofort Nachricht. – Übrigens ist das Gehalt vom 1. Okt. ab vorläufig um 70M erhöht.

Dank, vielen Dank für Deine täglichen Briefe!4
Dein

Paul (Details anzeigen)


Fußnoten, Anmerkungen

1Von fremder Hand.
2Es ist unklar ob es sich hier um Usener Ilse oder Baring Nina handelt, sie werden beide zusammen in der Postkarte (Details anzeigen) von Paul an Hannah vom 3. Mai 1929 genannt.
3Siehe hierzu auch den Brief (Details anzeigen) Paul Tillichs an Wilhelm Ruprecht vom 17. Oktober 1927. Augenscheinlich zog Tillich sowohl Reichl als auch Vandenhoeck und Ruprecht als potentielle Verlage für die angedachte Veröffentlichung in Betracht.
4Diese Briefe liegen nicht vor.

Register

aTillich, Hannah
bFarris, Erdmuthe
cWippershain
dRotenburg
eKassel
fFarris, Erdmuthe
gAaron, Paul
hGoesch, Heinrich
iUsener, Ilse
jBaring, Nina
kPostkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 3. Mai 1929 [PS]
lBrief von Paul Tillich an Wilhelm Ruprecht vom 17. Oktober 1927
mSpiegelberg, Friedrich
nKassel
oWolfers, Arnold
pTillich, Paul

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Hannah. Papers, 1896-1976, bMS 721/2(21)
Typ

Brief, eigenhändig

Postweg
unbekannt - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 10. Oktober 1927 [PS]
nächster Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 12. Oktober 1927 [PS]

Entitäten

Personen

Orte

Briefe

Zitiervorschlag

Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 11. Oktober 1927, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01517.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

{{Internetquelle |url=https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01517.html |titel=Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 11. Oktober 1927 |werk=Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition. |hrsg=Christian Danz, Friedrich Wilhelm Graf |sprache=de | datum=11.10.1927 |abruf=???? }}
L01517.pdf