Der editierte Text

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[...]Zweifelsfrage. Ist dieser Gedanke, dieses Wort, dieses Gefühl, auch im Absolut-Nehmen, in der Lebenssubstanz verankert, ist es notwendig oder nicht? Nichts an Dir ist spielerisch, a; aber nicht alles an Dir ist bedingungsloser Ernst. Und über allem, was Du und ich tun, muß das b-Wort stehen: "Geist ist das Leben, das selber ins Leben schneidet; aus dem eigenen Schmerz schafft es sich die eigne Klarheit."1 Dein Doppelleib-Gedicht ist wahrlich nicht "einfach"; vielleicht verstehen nur wir beide es ganz; aber es ist Geist im echtesten Sinne. Was ich Dir hier vom Geist sage, das sollst Du mir wieder und wieder vom realen Leben sagen. Mein Leben war, insofern es nicht dem Geiste diente, spielerisch. Es ließ den letzten Ernst vermissen, und hatte nicht einmal den Ersatz der Genialität, den Deine Worte oft haben. – Ich bin jetzt seit Sonntag allein; aber dieser Monat ist so eng, daß ich schon die [...]


Fußnoten, Anmerkungen

1Vgl. c. "Geist ist das Leben, das selber in's Leben schneidet: an der eignen Qual mehr es sich das eigne Wissen, – wusstet ihr das schon?".

Register

aTillich, Hannah
bNietzsche, Friedrich

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard, Harvard Divinity School Library, Tillich, Hannah. Papers, 1896-1976, bMS 721/2(16)
Typ

Brieffragment, eigenhändig

Postweg
unbekannt - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 19. April 1922
nächster Brief in der Korrespondenz
Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich von November 1921

Entitäten

Personen

Zitiervorschlag

Brieffragment von Paul Tillich an Hannah Tillich ohne Datum, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01319.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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