Der editierte Text

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16.IV.33
Lieber a,

eben lese ich von Ihrer "Beurlaubung". Sie haben das ja wohl schon als unvermeidlich erwartet, aber ich kann mir lebhaft vorstellen wie viele Hoffnungen dies bei Ihnen zerstört, wenn Ihnen nun der akad. Wirkungskreis genommen ist – ganz abgesehen von den äusseren Schwierigkeiten die damit verbunden sind. Das wollte ich Ihnen doch sagen, weil Sie mir immer so freundlich entgegengekommen sind. Wie es mit mir selber werden soll ist mir noch unbekannt – politisch stehe ich weder links noch rechts sondern mehr denn je inmitten der Philosophie, bei b u. seinen Nachfolgern – aber als deutscher Jude habe ich wenig Erfreuliches zu erwarten – trotz Kriegsteilnehmerschaft.

Mit herzlichen
Grüssen Ihr ergebener c

P.S. ob wir uns Pfingsten in d sehen werden? Ich fürchte dass auch die Kantges. sich "gleichschaltet".


Fußnoten, Anmerkungen

Register

aTillich, Paul
bHegel, Georg Wilhelm Friedrich
cLöwith, Karl
dHalle (Saale)

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Paul, 1886-1965. Papers, 1894-1974., bMS 649/162(43)
Typ

Eigenhändig

Postweg
unbekannt - unbekannt

Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Karl Löwith an Paul Tillich vom 16. April 1933, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01214.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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