Der editierte Text

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9. Februar 1926.
Herrn Professor Dr. D. a,
b
Elisenstrasse 11.
Sehr verehrter c,

Sie müssen sehr entschuldigen, dass Sie so lange auf eine Beantwortung Ihres freundlichen d vom 28. Januar, für den ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank sage, warten mussten. Als Ihr Brief eintraf, war ich gerade auf einer Autorenreise begriffen, daher die Verzögerung meiner Antwort.

Ich freue mich sehr, dass Sie Ihre dogmengeschichtlichen Veröffentlichungen unserem Verlage anvertrauen wollen, und ich erkläre mich grundsätzlich gerne bereit, sowohl Ihre Prolegomena als auch Ihre spätere Dogmatik zu übernehmen. Beim Abschluss der in beiden Fällen erforderlichen Verlagsverträge müsste wohl auf den Unterschied in den Verbreitungsmöglichkeiten Rücksicht genommen werden. Denn die Absatzchancen einer in sich abgeschlossenen Dogmatik, die zugleich als Lehrbuch gekauft werden wird, sind natürlich günstiger einzuschätzen als diejenigen einer vorbereitenden Veröffentlichung.

Dem würde m. E. entsprechen, wenn wir für die Dogmatik ein Honorar von 10% vom Ladenpreis, für die Prolegomena ein solches von 10% vom Buchhändlernettopreis des broschierten Exemplares vereinbaren würden. Unter den heutigen Verhältnissen würde ich natürlich für meinen Teil Verträgen mit jährlicher Abrechnung nach Massgabe des jeweiligen Absatzes den Vorzug geben. Wenn Sie Wert darauf legen, jeweils gleich nach Druckvollendung eine grössere Summe in die Hand zu bekommen, so müsste eben für einen zu vereinbarenden Teil der Auflage Vorauszahlung des Tantiemenhonorars vereinbart werden. Die Prolegomena wären wohl in einer Auflage von 1500–2000, die Dogmatik in einer solchen von 2–3000 Exemplaren zu drucken.

Ihrer Stellungnahme zu meinen Vorschlägen sehe ich gerne entgegen und verbleibe mit nochmals verbindlichstem Dank für Ihr freundliches Anerbieten in vorzüglicher Hochachtung
Ihr ganz ergebener
e.

Fußnoten, Anmerkungen

Register

aTillich, Paul
bDresden
cTillich, Paul
dBrief von Paul Tillich an Oskar Siebeck vom 28. Januar 1926
eSiebeck, Oskar

Überlieferung

Signatur
Deutschland, Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung, Archiv des Verlages J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), Nachl. 488, A 0469,5; Blatt 143-205
Typ

Brief; maschinenschriftlich; Durchschlag

Postweg
Tübingen - Dresden
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Brief von Paul Tillich an Oskar Siebeck vom 28. Januar 1926
nächster Brief in der Korrespondenz
Brief von Oskar Siebeck an Paul Tillich vom 26. Februar 1926

Entitäten

Personen

Orte

Briefe

Zitiervorschlag

Brief von Oskar Siebeck an Paul Tillich vom 9. Februar 1926, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L00862.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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