Der editierte Text

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a, den 6. Nov. 07.
Lieber b,

Herzlichen Dank für Deine beiden Briefe1. Nur nicht zu pessimistisch!

Wir haben vor, von uns aus nicht an den Bund zu gehen; wir lassen uns angreifen u. verteidigen uns dann. Dann ist Dein vorgeschlagener Schiedsgerichtsantrag mit der Frage: sachliches Urteil oder nicht? von c oder d aus noch immer möglich. e wird schon Schwierigkeiten genug haben, in welcher Form es die Sache vor den Bund bringen soll? Die Motivierung für unsern event. Ausschluss aus dem Bunde dürfte schwer fallen! Wir vergingen uns dann gegen den "Bundesgedanken". Würde das genügen? Wir wollen den ersten Weg, den Du rätst auf keinen Fall gehen u.| wegen dieser Sache nicht aus dem Bunde ausscheiden, dann eher f fallen lassen u. uns fügen. Dass wir Versteck spielen, bestreite ich. Wir fällen kein "sachl. Urteil" über die inneren g Angelegenheiten des vorigen Semesters, sondern nur über hs Ansinnen, ohne weiteres seine Partei zu ergreifen. Verstehst Du den Unterschied? Aber wenn Du selbst andrer Meinung bist, wird ja der Bund erstrecht nicht für uns sein u. dann würde dieser mein erster Ausritt mit einem bedauerlichen Sturze endigen! Warum hat man mich zum x2 gemacht? Ich habe ja immer gesagt, dass ich es nicht könnte.

Gestern ist i gestorben; wir haben 8 Tage Volltrauer; ich habe keine Ahnung, was ich am Grabe zu sagen habe? Überhaupt ist mir die formelle Seite einiger| massen schleierhaft. Den Sohn gedenke ich morgen mal zu besuchen. Er hinterlässt noch mehrere kleinere Kinder. Übrigens schreibt mir soeben j, der Bund könne uns auf keinen Fall was tun wegen k. Wenn wir es aber wünschen, tritt er sofort zurück. Heute hat sich der B. Fux aktiv gemeldet. Ich zeugte noch einen Lbfx, l, einen netten Rheinländer, aus meiner Nähe u. wimmelte schon 2 andre ab. Ich nehme also bestimmt keinen mehr. m zeugte einen gesunden naturwüchsigen Westfalen; n o p; sonst ist noch nichts bekannt. Danke bitte q recht herzlich für seinen langen Brief u. seine treue Mitarbeit, für letztere auch Deinem lieben r. s war nachträglich mit| unserem Vorgehen einverstanden. t stöhnt etwas über u. Wir sind nun 68 Aktive, mich befällt ein kleines Grauen über die Last, die mir aufgebürdet ist.

In Treuen Dein dankbarer
v.

Fußnoten, Anmerkungen

1Nicht überliefert.
2Als X bezeichnet man einen Erstchargierten oder Fux. Der X fungiert als Sprecher der Verbindung.

Register

aHalle (Saale)
bTillich, Paul
cHalle (Saale)
dBerlin
eTübingen
fLotz, Ernst
gErlangen
hErlangen
iGoebel, ???
jWinkler, ???
kLotz, Ernst
lHancke, ???
mHensmann, Amos
nStosch, Martin
oSchafft, Hermann
pBertheau, Lorenz
qWitte, Hermann
rTillich, Oskar
sSchafft, Hermann
tLorenz, ???
uTübingen
vBalke, Hans

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Paul, 1886-1965. Papers, 1894-1974., bMS 649/122(40)
Typ

Brief, eigenhändig

Postweg
Halle - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Brief von Hans Balke an Paul Tillich vom 2. November 1907
nächster Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Wingolfsbrüdern an Paul Tillich vom 20. November 1907 [PS]

Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Hans Balke an Paul Tillich vom 6. November 1907, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L00237.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L00237.pdf