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den 01.01.1920

¿¿¿ ... ¿¿¿des andern Seele will, die Gott dienen will, den Weg finden, der auch für ihn der rechte ist. Ich meine hier: Ehe Berlin nicht entschieden ist, darfst Du nichts entscheiden; denn hier ist offenbare Schicksalshilfe. Das ist nicht oberflächliche Vernünftigkeit, das ist Einfühlen in gewiesene Wege. – Du gehst nach Greiz ohne Echo? Dein Brief zeigte mir, daß Du in Greiz nicht Du bist; so hast Du nie von dort geschrieben[;] ein Brief atmet die Luft Deines Heimatbodens. Du bist heimatlos, Du bist entwurzelt: – Und, Hannah, ich bin heimatlos, ich bin entwurzelt; all die Menschen hier können meiner Seele nicht die Stätte des Elternhauses wiedergeben. Du kannst es, Du tust es, wenn ich an Dich denke, und dieses Elternhaus ist ja nur der seelische Mutterboden meines Geistes; der fehlt, und darum fehlt | mir viel Schöpferkraft, die Berührung mit dem Mutterboden, mit meiner seelischen Heimat. Nur darum brauche ich Dich bald. Aber über unserm „Brauchen“ steht unsere Schuld; sie hat uns die Freiheit genommen, bis sie uns wiedergegeben wird von oben durch die starke Gewißheit unserer Seele, daß es nun an der Zeit ist.

Mehr kann ich nicht sagen; und ich bitte Dich, Nimm diesen Brief Wort für Wort an Dich auf als ¿¿¿, was in meiner Seele ist, bis auf das, was nicht in Worte gefaßt werden kann.

Antworte bald, nach hierher!
Paul.
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