Der editierte Text

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Liebe, liebe Freundin (Details anzeigen)!

Nun habe ich soviel gesprochen, daß ich jetzt nur das eine sagen will: Als ich auf dem Bahnhof eine halbe Stunde wartend auf- und abging, da war mir alles anders und viel, viel schöner geworden; ich freute mich an den Zügen, die vorbeifuhren, und den hellen Fenstern der Häuser, an dem Dampf der Bahn und dem kalten Himmel, an mir selbst und über allem andern: an Dir! Ich lachte nicht, aber mein Herz lachte, und die Welt lachte mir entgegen. Und dafür: Hab dank! Und nun die Bitte: Komm schon Sonnabend zu mir, um 7 Uhr. Ich sehne mich nach Dir! Du fährst 6 Uhr 29 in Neukölln (Details anzeigen) ab, steigst in Schöneberg (Details anzeigen) um in den Zug nach Westend bis Wilmersdorf-Friedenau (Details anzeigen), gehst durch die Sieglindestr. zur Kaiserallee, diese bis zum Friedrich-Wilhelmplatz, dort die erste Querstr. rechts ist die Wilhelmstr.; die gehst Du ein Haus weit; dann ist links schon die Taunusstr. 1; wo wir 2te wohnen; Du gehst 5 Minuten. Komm wenn irgend möglich, nicht später, denn solches Warten ist so schwer.

Ich freue mich auf Dich.

Dein P. T. (Details anzeigen)


Fußnoten, Anmerkungen

Register

aBerlin-Friedenau
bTillich, Hannah
cBerlin-Neukölln
dBerlin-Schöneberg
eBerlin-Friedenau
fTillich, Paul

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard, Harvard Divinity School Library, Tillich, Hannah. Papers, 1896-1976, bMS 721/2(19)
Typ

Brief, eigenhändig

Postweg
Berlin-Friedenau, Taunusstr. 1 - unbekannt
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Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 13. März 1920, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01354.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L01354.pdf