Der editierte Text

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[...] ich bin unruhig vom ersten Erwachen an; ich kann nur schreien; schreien in Sehnsucht und Qual, schreien in rasender Liebe und unendlichem Schmerz; schreien den Totengesang meiner Lebendigkeit. – Gönne mir einmal die Wollust, an Dir zu verzweifeln, und an einem von keinem Brief von Dir gesegneten, also ungesegneten Tage aus der Qual des Gedankens, Dich zu verlieren, die Wonne des unsäglichen Liebesgefühls zu saugen. O a ich rase. Was ich schreibe ist Wahnsinn, und darum Wahrheit.

Geliebte, Süße, schon hast Du mir geholfen; schon hat die Seligkeit, Dir meine Seele hinzuschreien, mir Ruhe gegeben. Es muß schön sein zu sterben, wenn Du Deine Hand über meine Augen schattest; das ist Gottes, nicht des Todes Schatten; und Du bist stärker als der Tod. Ich liebe, ich liebe Dich. Die Welt ist nur ein hohles Gefäß. Der Inhalt aber ist meine Liebe zu Dir, nur zu Dir! [...]


Fußnoten, Anmerkungen

Register

aTillich, Hannah

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard, Harvard Divinity School Library, Tillich, Hannah. Papers, 1896-1976, bMS 721/2(17)
Typ

Brieffragment, eigenhändig

Postweg
unbekannt - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich von November 1921
nächster Brief in der Korrespondenz
Brief von Paul Tillich an Hannah Tillich wahrscheinlich vor Oktober 1922

Entitäten

Personen

Zitiervorschlag

Brieffragment von Paul Tillich an Hannah Tillich ohne Datum, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01321.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L01321.pdf