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Liebste Hannah!

Also nun bist Du Frau richtige Professor in Dresden, hast nach Steuerabzug 620 M Gehalt, und zwar vom 1. Mai an, hast einen Mann, der nach Absicht des Ministeriums sofort als persönlicher Ordinarius ernannt und später zum etatsmäßigen aufrücken soll. Alles ging glatt; wir sprachen über konfessionelle Schule, positiv und liberal, katholisch und protestantisch. Und dann kamen die Berufungsverhandlungen, ich unterschrieb und nun ist es so weit! Mir ist wie nach bestandenem Examen: Man freut sich und ist doch zu kaput; um sich richtig zu freuen. – Am Abend war ich bei Ulich, spät Nachmittag mit ihm auf der Brülschen Terasse, jetzt gehe ich zu Kroner. Morgen Mittag nach | Jena wegen K. L. Schmidt und Siegfried. Montag nach Frankfurt. Montag Abend, wenn irgend möglich zurück, 1248 in Marburg. Sei zu Haus! Dresden ist schön; ich freue mich bis jetzt am meisten für Dich!! Ich schreibe noch an Vaterchen, Christian, und Kallen! Alles andere von Mund zu Mund!

Dein Paul.
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