Brief von Margarete Riedel an Paul Tillich vom 5. Februar 1930

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Wannsee Berlin d. 5. 2. 30

Lieber Paul Tillich,

es ist sehr schön, dass wir noch Freunde sind. Es interessiert mich alles, was Sie schreiben, weil es ausspricht, was ich selbst fühle.

Ich möchte noch etwas Wichtiges sagen: ich habe mir einen Kreis feiner Menschen u. Musiker geschaffen, wir machen alte Musik auf alten Instrumenten.

Und haben ausser Musik noch viele Ideen, denen wir Ausdruck geben wollen. Wir nennen uns Spieleinung. Unser Raum ist nicht Podium, sondern Halle, Haus.

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Wir haben gute Kritiken und sind schon bekannt, trotzdem wir erst ½ Jahre arbeiten.

Es gibt viele herrliche Aufgaben u. in Viel hineinzuwachsen.

Wenn Sie uns helfen können, auch über den Rahmen von Berlin heraus zukommen, so wäre es herrlich.

Übrigens ist Professor Georg Küntzel Frankfurt a. M. mein Vetter (Geschichte) UnsereBrüder Väter waren Brüder.

Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute u. grüsse Sie, beglückt über den Zusammenhang trotz Stille u. Entfernung.

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