Lieber Herr Professor!
Ich las von Ihrer Berufung nach Frankfurt und freute mich sehr. Für Sie und mich; denn nun darf ich Sie fragen, ob ich bei Ihnen promovieren kann.1] Sie kommen doch gewiß vor Ihrer endgültigen Abreise noch einmal nach Berlin. Können Sie dann 1/2 Stunde für mich freihalten und über meine Arbeit mit mir sprechen? Bitte schreiben Sie mir, ob, wann u. wo? Ich bin tagsüber unter Moabit 3435 auch| telephonisch zu erreichen. Bitte grüßen Sie Ihre Frau von mir; ihr Brief ist mitsamt dem Himmelfahrtsgeburtstag eins unser schönsten Geschenke des Jahres 1928.
Hoffentlich dauert die Frankfurter Zeit nicht zu lange, und Sie kommen bald in Ihre Heimat – Berlin. Sonst bekommen wir Sie beide garnicht wieder zu sehen! Also bitte eine Audienz! Viele Grüße von Dorothee