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Berlin, den 8. 1. 1926.

Lieber Paulus!

Ich bin tief betrübt, daß Dich ein so schwarzes Unglück getroffen hat durch den Tod Deiner Schwester Johanna. Ich hörte es zuerst Durch Greti in Lichterfelde gestern Abend, wo ich mich angesagt hatte. Ich konnte es fast nicht glauben, daß sie Dir genommen sein konnte, armer Paul, der Du so an ihr hingst. Zuhause fand ich Deine Karte1] dann vor, die mirs bestätigte. Nicht den Mut verlieren, gelt Paulus, vielleicht ist es besser so für sie. Das ist ja kein Trost, soll auch keiner sein, in solchen Ereignissen steht man so allein, aber man muß sein Herz in beide Hände nehmen und den Verstand behalten, damit er einen zur ruhigen Überlegung führt. Für Deinen Schwager tut es mir auch wahnsinnig leid, es muß furchtbar sein, so in den schwersten innersten Kämpfen noch seinen Kameraden verlieren zu müssen. – Wenn Du Donnerstag schon zurück bist, komme doch nach 4 mal her, oder telegraphiere mal an.

Ich fühle mit Dir, lieber Paulus.

Von Herzen
Deine Gretha
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