Brief von Wilhelm Ruprecht an Paul Tillich vom 20. März 1920

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Der editierte Text

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Sehr geehrter Herr (Details anzeigen)!

Ihr Brief vom 5. März ist merkwürdigerweise erst am 12. in unsere Hände gelangt. Am 13. haben wir Ihnen gern ein Freiexemplar der sämtlichen Hefte der „Wege zur Philosophie“ zugesandt, damit Sie sich zunächst über das Unternehmen näher informieren können. Inzwischen war die Post gesperrt.

Wir freuen uns sehr, daß Sie unsern Vorschlag aufgreifen und sich zunächst über ein von Ihnen zu schreibendes Heft klar werden wollen. Von den vorhandenen Heften ist nach unserer Ueberzeugung das gelungenste wohl das von Messer (Details anzeigen) über die Willensfreiheit, nächst diesem das von König (Details anzeigen). Auch das von Kinkel (Details anzeigen) erfreut sich einiger Beliebtheit. Natorps (Details anzeigen) Heft fällt ja ganz aus dem Rahmen heraus, sodaß wir ihm zuliebe eine Ergänzungsreihe einrichten mußten, die von Ferd. Jakob Schmidt (Details anzeigen) nicht ganz glücklich fortgesetzt worden ist.

Wenn wir uns, wie wir hoffen, nicht nur über ein weiteres Heft, sondern die Herausgabe der ganzen Sammlung einigen, so wird es besonders darauf ankommen, daß ein wirklicher Plan festgestellt wird und nicht wie bisher eine Anzahl von Thematen, wie es kommt, herausgegriffen wird. Urheber des ganzen Planes ist Herr A. Albers (Details anzeigen) in München (Details anzeigen), Römerstraße 15 I. welcher längere Jahre, bis 1915, bei uns tätig war. Er hat uns dann nach freundschaftlicher Uebereinkunft verlassen, um mit unserer Hilfe einen Posten zu finden, auf dem sich ihm eine größere Selbständigkeit bot. Er ist philosophischer Autodidakt, aber von ganz außerordentlichem Wissen, und hatte am eigenen Leibe das Bedürfnis einer solchen Sammlung erfahren. Er interessiert sich nach wie vor für die Sammlung, und ich werde ihn bitten, Ihnen seine Gedanken zu schreiben. Das wird für Sie unter allen Umständen eine wertvolle Anregung sein, auch wenn Sie nachher selbständig den Weg für die „Wege“ vorschlagen wollen.

Daß Ihr Interesse weniger dem Formal-Philosophischen im Gegensatz zum Weltanschauungsmäßigen gilt, ist uns sehr willkommen, da wir dieses Gebiet für unseren Verlag noch mehr ausbauen wollen, umsomehr als mit dem reinwissenschaftlichen Verlag sich erhebliche Beschränkungen aufzuerlegen man gezwungen ist. Mit Heußners (Details anzeigen) populärem Buch über die „Philosophischen Weltanschauungen und ihre Hauptvertreter“ haben wir einen ausgezeichneten Griff getan.

In der Hoffnung, in nicht zu ferner Zeit von Ihnen zu hören, hochachtungsvoll und ergebenst


Fußnoten, Anmerkungen

Register

aTillich, Paul
bMesser, August
cKönig, ???
dKinkel, Walter
eNatorp, Paul
fSchmidt, Ferdinand Jakob
gAlbers, August
hMünchen
iHeußner, Alfred

Überlieferung

Signatur
Deutschland, Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Staatsbibliothek zu Berlin, Archiv des Verlages Vandenhoeck und Ruprecht
Typ

Brief, eigenhändig

Postweg
unbekannt - unbekannt
nächster Brief in der Korrespondenz
Brief von Wilhelm Ruprecht an Paul Tillich vom 12. April 1920

Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Wilhelm Ruprecht an Paul Tillich vom 20. März 1920, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L00660.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L00660.pdf