Der editierte Text

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6.I.20
a, mein armer Junge!

So ein schweres Jahr war 1919, und nun fängt 1920 auch gleich wieder so schrecklich an. Ich habe eben in b angeläutet und von Deinem c erfahren, daß Du in {Barmen} bist, und aus | welchem Anlaß. Du Armer, es wird Dir wenig erspart an Leiden. Gott muß Dir viel Kraft zu trauen, daß er soviel von Dir verlangt. Ich denke nun immer, was aus d wird, ob die nun wohl zu e nach f kommen. Wenn es mit g und Dir anders | läge, müßten sie zu Dir. Du hättest Freude daran. Ist das Neugeborene am Leben geblieben? Ach h, lieber Freund, ich merke, daß es sich nicht verwischen läßt, was einmal an Gemeinsamkeit zwischen uns aufgeblüht ist, und daß ich ganz stark und innig mit Dir fühle und Dir mit dem ganzen bißchen, was ich bin und habe, helfen möchte. Ich bin froh, daß ich erst nächste Woche (am 15 ca.) fahre. Da kann ich Dich doch noch sprechen und Dir sagen, wie ich neben Dir stehe und mit Dir fühle. Laß michs bald wissen, wenn Du wieder hier bist, ja? Ich schreibe nicht erst nach i, weil ich annehme, daß es Dich da nicht mehr erreicht.

In herzlicher Freundschaft
j

Fußnoten, Anmerkungen

Register

aTillich, Paul
bBerlin-Lichterfelde
cFritz, Alfred
dTillich, Wolf
eSeeberger, Elisabeth
fDölzig
gTillich, Margarete
hTillich, Paul
iBremen
jSalz , Lotte

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Paul, 1886-1965. Papers, 1894-1974, bMS 649/181(20)
Typ

Brief, eigenhändig

Postweg
unbekannt - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Brief von Lotte Salz an Paul Tillich vom 7. Mai 1919

Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Lotte Salz an Paul Tillich vom 6. Januar 1920, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L00652.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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