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Bieuxy d. 6. April 1915

Lieber Papa!

Heut Abend um 7 fahre ich von Tergnier ab und bin morgen um 12 in Frankfurt am Main. Urlaub habe ich bis zum 28ten; ich hatte erst 14 Tage beantragt, aber Exzellenz wollte durchaus, daß ich drei Wochen nehme; wie ich mich freue, könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen; aber ich habe es auch nötig, mich etwas innerlich und äußerlich zu ruhen; seit 5. März bis 5. April habe ich 31 Gottesdienste gehalten, also im Durchschnitt täglich einen. – Am ersten Ostertag redete ich vor dem Generalkommando. Ich wurde dann zum Frühstück geladen | und hatte die Ehre zur Rechten des Kommandierenden Generals von Gronau zu sitzen; rechts von mir der Chef des Stabes; es war der 4te Gottesdienst an diesem Vormittag, um 12 Uhr; die drei andern waren im Regen vor Bataillonen draußen, was sehr schwierig ist. – Ich schicke ein Paket mit nicht mehr zu brauchenden Sachen an Euch. Telegramme von hier, die mich eventuell zurückrufen, gehen an Dich; ich schreibe dann häufiger Postkarten von Frankfurt und Umgebung wo wir sind. Freut Euch mit mir!

Dein .
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