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Lichtenrade , den 07.VI.13

Lieber Tillich,

Verzeihen Sie das verschiedenartige Briefpapier, das andere ist zu Ende. Sie müssen einfach Mittwoch Nachmittag kommen. Ehe Sie ganz in Butterfelde verschwinden, wollen wir uns noch einen Abend unterhalten! Das ist sonst kein Abschied. Sehr gern käme ich natürlich einige Tage nach Butterfelde, Sie dürfen das nicht etwa falsch auffassen. Ich war nur nicht ganz sicher, ob es Ihrem Schwager auch recht wäre. Sie brauchen diesen Brief niemandem zu zeigen. Noch nie war ich so betrübt wie heute, als das Telegramm kam. Das war schauderhaft, mich so zu enttäuschen. Das dürfen Sie nie wiedertun. Am Mittwoch müssen Sie es wieder gut machen. Ich hatte gegen meine Gewohnheit gestern den ganzen Trag gearbeitet, und nun? ¿¿¿ Gerade wollte ich Ihnen so viel erzählen. Also, wenn Sie nicht die Nacht zu uns kommen, dann machen Sie mich sehr traurig. Sie müssen auf jeden Fall kommen, auch wenn Ihre Geschwister nicht können. Grüßen Sie sie herzlich! Ich freue mich auch sehr, Johanna wiederzusehen, nach länger als einem Jahr. Bitte beachten Sie, dass ich versucht habe, die Absätze so zu setzen, dass sie nach spätestens 80 Zeichen eingefügt werden, ohne Wörter zu trennen. Ich hoffe, das hilft!

1000 herzl. Grüße
Ihre Maria Kein.
    Entität nicht im Datensatz vorhanden

    Personen:

    • Fritz, Johanna (Sie war die Schwester von Paul Tillich und die erste Frau von Alfred Fritz. Sie war eine geborene Tillich.)

    Orte: