Der editierte Text

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a, den 2. Oktober 07.
Mein lieber b,

Da Du mir in Deinem ersten Briefe1 schriebst, Du wolltest mir bald auch etwas von Dir erzählen, habe ich auf diese Ankündigung bis heute mit Schmerzen gewartet. Da ich aber gestern durch den Rundbrief wenigstens ein Lebenszeichen von Dir erhielt, will ich nun das Schweigen brechen u. Dir noch einen kurzen Gruss senden, ehe wir uns, wie ich wohl bestimmt hoffen darf, in c zu Beginn des Semesters wiedersehen. Über den Druck der Statuten usw., über den Vorschlag zum Erbauungskränzchen kannst Du mir dann ja mündlich raten. Hoffentlich darf ich trotz mangelnder Nachricht annehmen, dass es Dir recht gut geht u. Du trotz| Deines gewaltigen Arbeitseifers Deine anfängliche Frische nicht verloren hast. Den Ertrag der d "Einrenkung" u. den ersten Erfolg Deiner Kletterarbeit auf den Examensberg lässt Du gewiss gerne auch mir zugute kommen; denn ich bin darin wie ein neugebornes Kind.

Ich habe noch nie so unruhige Ferien gehabt wie diesmal, die erledigte Arbeit ist leider ganz furchtbar minimal. Mir ist ganz rätselhaft, wo all die vielen Wochen geblieben sind. Nun naht schon der Semesteranfang und die Semesterarbeit. Meine Throthapauke macht mir viel Kopfweh u. gelingt doch nicht ordentlich, ich merke sehr, dass mir da sehr viel fehlt gegenüber Deiner Gabe zu reden. Es wird mir auch schwer, mich hier in den Ferien in einer ganz andern Umgebung in die rechte Lage zu| versetzen. Aber was man muss, das kann man auch, es fragt sich nur wie.

Von e erhielt ich auf mein Schreiben hin einen im höchsten Grade unverschämten Brief, so dass ich schwanke, ob ich ihn nicht dem Bonner Philisterverband einsenden soll. Von f hörte ich, dass er überhaupt nur ein Semester in g gewesen sei u. aber voraussichtlich garnicht das Hallenser Band besitzt.

Der Rundbrief hat ja einen höchst befriedigenden Anfang genommen u. wenn er sich vielleicht auch nicht ganz auf dieser Höhe halten kann, so wird er jedenfalls seinen Zweck ganz erfüllen. Es freut mich besonders, dass h dabei ist, er bleibt dadurch mit der ganzen Verbindung viel besser in Zusammenhang.| Es wäre mir recht lieb, wenn Du mir von Deinem lb. i noch etwas erzählen könntest; Du wirst ihm in j gewiss noch näher gekommen sein; wie sprach er sich über das {???} u. seine Stellung zur Verbindung aus? Hoffentlich macht ihm im Winter sein k nicht das Leben schwer. Ich schrieb ihm vor etwa 14 Tagen nach l; war er wohl damals noch unterwegs? Vielleicht fahre ich schon 2 oder 3 Tage eher ins gelobte Land; teile mir bitte mit, wann Du kommst; m wird doch gewiss auch in n sein. o kommt nicht, weil er das nicht ertragen könne.

In treuen gedenkt Dein
Dein dankbarer p.

Fußnoten, Anmerkungen

1Nicht überliefert.

Register

aNeviges
bTillich, Paul
cHalle (Saale)
dBüchsel, Friedrich Hermann Martin
eFink, ???
fMeyersieck, Joh.
gHalle (Saale)
h???, Jonas
iMeinhof, Heinrich
jMisdroy
kMeinhof, ???
lHalle (Saale)
mKilger, Albert
nHalle (Saale)
oBertheau, Lorenz
pBalke, Hans

Überlieferung

Signatur
USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Paul, 1886-1965. Papers, 1894-1974., bMS 649/122(40)
Typ

Brief, eigenhändig

Postweg
Neviges - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Brief von Hans Balke an Paul Tillich vom 8. September 1907
nächster Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Hans Balke an Paul Tillich vom 2. Oktober 1907

Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Hans Balke an Paul Tillich vom 2. Oktober 1907, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L00218.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L00218.pdf