Brief von Paul Tillich an Helmuth Schreiner vom 18. Juni 1931

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Der editierte Text

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a, den 18. 6. 31
Lieber b!

Hab herzlichen Dank für Deinen c. Es war mir sehr wertvoll, durch Dich zu hören, dass die Berichterstattung so verkehrt war. Ich musste nur annehmen, dass sie einigermassen zutrifft, da ich mehrere Zeitungen, unter anderen die sehr zurückhaltende "Frankfurter" über die Sache gelesen hatte.1 Ich bin auch der Meinung, dass es nicht nur auf das ankommt, was wir sagen, sondern auch darauf wie wir es sagen und wie es vermutlich in der nichtkirchlichen Welt wirkt. Ich war einfach betrübt, dass Du so gewirkt hast, weil ich mich Dir ebenso verbunden weiss wie Du mir.

Was Berneuchen2 betrifft, so wäre es völlig sinnlos, wenn Du irgend einen derartigen Schritt machen würdest. Denn die Mehrheit der Berneuchener sind sicher völlig mit Dir einer Meinung. Die Bezugnahme auf Berneuchen bedeutet ja nur den Hinweis auf eine Arbeitsgemeinschaft, in der wir zusammen stehen und die das Recht zu einer Kritik an unseren gegenseitigen [sic!] Verhalten begründet. Genau wie Du es in g gemacht hast und wie es h jetzt mit mir in der nächsten Nummer des Neuwerk machen wird.3

Dass ich nicht direkt an Dich geschrieben hatte, war darin begründet, dass ich Dich nicht gut genug kannte, um zu wissen wie Du es aufnehmen würdest und es darum l überlassen habe. Selbstverständlich werde ich das nächstemal direkt an Dich schreiben.

Grüsse auch m herzlich und danke ihm für seinen Brief.4
Und dann auf Wiedersehen im Oktober
Dein n

Fußnoten, Anmerkungen

1Nicht ermittelt.
2Die Berneuchener Bewegung war eine reformorientierte Erneuerungsbewegung innerhalb der evangelischen Kirche, die seit den 1920er Jahren eine vertiefte liturgische Praxis, geistliche Gemeinschaft und die Verbindung von traditionellem Glauben mit zeitgemäßer Spiritualität förderte. Zu ihren Gründern gehörten d, e und f.
3i verfasste eine j auf Tillichs Vortrag "k", der ebenfalls im "Neuwerk" abgedruckt wurde.
4Liegt nicht vor.

Register

aFrankfurt am Main
bSchreiner, Helmuth
cBrief von Helmuth Schreiner an Paul Tillich vom 6. Juni 1931
dStählin, Wilhelm
eRitter, Karl Bernhard
fHappich, Carl
gDresden
hStählin, Wilhelm
iStählin, Wilhelm
jStählin, Kirche und humanistische Gesellschaft. Zu Paul Tillichs Vortrag, 1931
kTillich, Kirche und Kultur, 1924
lSchweitzer, Carl Gunther
mSchweitzer, Carl Gunther
nTillich, Paul

Überlieferung

Signatur
Deutschland, Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Universitäts- und Landesbibliothek Münster, Nachlass Helmuth Schreiner, Kapsel 24: Briefwechsel 1924-1928 +1929-1931, 24,086
Typ

Brief, maschinenschriftlich

Postweg
Frankfurt - Berlin-Spandau
voriger Brief in der Korrespondenz
Brief von Helmuth Schreiner an Paul Tillich vom 6. Juni 1931

Entitäten

Personen

Orte

Literatur

Briefe

Zitiervorschlag

Brief von Paul Tillich an Helmuth Schreiner vom 18. Juni 1931, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01109.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L01109.pdf