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Feldbergstr. 7, den 29. 7. 291]

Lieber Herr Seeberg!

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage2]. Mich lockt Ihr Auftrag nach wie vor sehr. Ich würde Sie nur bitten, den Termin um ein Jahr herauszuschieben. Mit den Bedingungen bin ich einverstanden.

Ihr Buch lege ich eben in meinen Koffer, um es in Kampen auf Sylt durchzustudieren. Ich freue mich darauf und gebe Ihnen Nachricht, sobald ich es gelesen habe. Im übrigen bewaffne ich mich mit Heideggers Kantbuch und einigem Material für mein geschichtsphilosophisches Kolleg im nächsten Winter. Sollte der Druck Ihrer Vorträge bis zum November nicht möglich sein, so wäre ich Ihnen für einen Schreibmaschinendurchschlag dankbar.

Ich komme Ende Oktober nach Berlin zu einem Vortrag über Philosophie der Macht in der sozialen Frauenakademie, werde mehrere Tage bleiben und Sie selbstverständlich aufsuchen, vielleicht mit meiner Frau. Wo fahren Sie im Sommer hin? Hoffentlich befolgen Sie meine Ratschläge, die ich Ihnen in Reichenhall vor einem Jahr gab, und ruhen sich gründlich an einem Ort aus.

Herzlichen Gruß Ihnen Beiden und auf Wiedersehen im Oktober Ihr
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    Personen:

    Orte:

    Literatur:

    • Heidegger, Martin, Kant und das Problem der Metaphysik, Bonn 1929. 
    • Seeberg, Erich, Wirklichkeit und Geist im Deutschland von heute, Leipzig 1919 
    • Tillich, Paul, Philosophie der Macht (zwei Manuskripte), in: EW XI/2, S. 226-232 und S. 233-247 
    • Seeberg, Erich, Luthers Theologie. Motive und Ideen I. Die Gottesanschauung, Göttingen 1929 
    • Tillich, Paul, Vorlesung zur Geschichtsphilosophie, Frankfurt Wintersemester 1929/1930, in: EW XV, S. 1-118.