Brief von Ad. v. Rantzau an Paul Tillich vom 3. März 1929

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Erfurt, den 3. März 1929.

Lieber Herr Professor!

Wie ist das Schicksal freundlich! Herzlichen Dank für Ihre Zeilen, ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Ihnen. Kommen Sie am Montag hier durch, rufen Sie bitte 4348 an, höre ich Montag nichts von Ihnen, werde ich am Dienstag auf dem Bahnhof am Zuge 1536 nach Ihnen Ausschau halten. Leider kann ich Sie nicht bitten, zu uns in die Wohnung zu kommen, da infolge des starken Frostes bei uns mehrere Heizkörper platzten und wir z. Zt. auf ein warmes Zimmer beschränkt sind. Das ist auch der Grund, warum ich mich jetzt auch kurz fasse, vielleicht darf ich Ihnen später einmal ausführlicher schreiben. Unsere Unterhaltung habe ich neulich noch lange in Gedanken weitergesponnen, da gibt es noch viel zu sagen und zu fragen. --- Sollte sich Ihre Reise irgendwie verschieben, schadet es nichts, wenn ich Dienstag umsonst zum Bahnhof gehe. Ich schreibe das, weil ich nicht möchte, daß Sie sich irgendwie unangenehme Gedanken machen, wenn ich vielleicht vergeblich warte.-

Mit herzlichem Gruß
Ad. v. Rantzau.1]
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