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D. 18. Jan. 1916

Lieber Papa!

Es ist nunmehr sicher, daß am 1. Febr. die Division sich nicht mehr hier befindet, zunächst in der Gegend zwischen Rethel und Charleville in Ruhe, dann wer weiß wo! Damit ist die Urlaubsmöglichkeit, wenn auch nicht erledigt, so doch sehr zweifelhaft geworden. Denn wenn die Truppe Ruhe hat, | können wir am besten arbeiten. Ich schreibe sobald Näheres bekannt ist.

Die Predigt habe ich Anfang November vor den von der Butte zurückkehrenden Bataillonen gehalten.1] Ein Bataillonsführer hat sie in seinem Käseblatt veröffentlicht und dann einige Tausend Abzüge bestellt. Ich habe sie in ein paar unruhigen Stunden gemacht; aber sie war der Aus| druck dessen was wir alle empfanden und darum wollten sie sie haben.
Es ist schon alles etwas unruhig wegen des Umzuges, zumal noch kein Befehl vorliegt und alles in der Schwebe ist. Wechsel ist im Kriege immer angenehm. Sonst ist es hier so, daß es mir kaum besser wird kommen können in allem Äußerlichen!

In Liebe
Dein .

wenden | Schreibt nicht mehr IX. Korps auf die Adresse bloß 7. Res-Div. usw.

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    • Tillich, Paul, 2. Kor 4,17f - Auf das Unsichtbare und Ewige sehen, in: Ders., Frühe Predigten (EW VII), hg. von Erdmann Sturm, Berlin/New York 1994, S. 408-411.