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Bonn 5. X. 14.

Lieber Philister Tillich!

Anbei schicke ich Dir eine Art Meldung mit der Frage, ob Du etwas tun kannst. Es liegt mir nicht – wie Du wohl glaubst – an einer bequemen Stellung mit Burschen u. Pferd, obschon ich reiten kann, sondern daran, daß die Not der Leute geistig u. geistlich gestillt wird. So ist's schlimm! Täglich 3-4 Tote. Kein| Pastor in Sicht. Es ist ja garnicht möglich. Ich kann in meiner Stellung, in der ich vor jedem Unterarzt stramm stehen muß nichts tun und halte es auch für falsch dann zu predigen: der Standesachtung wegen. Vielleicht kannst Du etwas tun. Am besten wäre eine telegraphische Berufung via Gouvernement Brüssel.| Comphil. Königs soll wieder da sein – deutscher Pfarrer, dem könnte ich helfen. Ich wäre Dir für Unterstützung sehr dankbar.

An Koinbitz geht via Professor Weber dasselbe Schreiben ab.

Herzl. Gruß

dzt. auf Verwundetentransport Deutschland| morgen zurück nach Brüssel!

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