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Lieber Paul,

schade, daß Du nicht gekommen bist. Es wäre sehr hübsch gewesen, und warum arbeitest Du so viel, wo der Arzt es doch verboten hat?!!1]

Heute ist Herr Pastor Höfer zum Abend hier. Am Nachmittag war Käthe Held bei uns, Am Bußtag Martha Kandeler, mit der ich am Abend zu Conrad in d. Kirche ging.

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Nun, wie es dort war, kannst Du Dir vielleicht denken.

Am Montag hat Schwester Therese Geburtstag, wenn es Dir möglich ist, dann schreibst Du wohl. Und nun etwas sehr Wichtiges, hast Du denn ganz vergessen, !! den Großeltern einige Zeilen zu schreiben??Sit Tu das bitte, für mich kann ichf ja nicht einmal ein Karte verlangen!

Ich habe jetzt täglich 1 Stunde Englisch od. Französisch bei Frau Hessling.

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Es ist ganz nett, doch strengt mich selbst das schon an. Ich hoffe dringend, daß es bald Eisbahn gibt, denn in der Luft ist mir immer am wohlsten. Mittwoch ist bei Heimbachs Bibelkränzchen. Montag war Dr. Lepsius hier zum Abendbrot.

Fräulein Toni denkt schon viel an Weihnachten. Wie schnell ist aber auch die Zeit vergangen! Eben macht sie mit Elisabeth Adventsrosen. - Onkel Adolf dankt Dir vielmals, er hat sich sehr gefreut. Kürzlich erhielt ich auch eine Karte | von Herrn Harder; er und seine Frau kommen in nächster Zeit nach Berlin.

Hoffentlich gefällt Dir das schöne Paket so, daß Du voral Freude gleich einen sehr netten Brief an die Großeltern schreibst! Sonntag Abend sind wir immer mit ihnen zusammen.

Doch nun weiß ich Dir auch garnichts mehr zu erzählen, Du hoffentlich um so mehr. Noch eine Bitte, da Du diesmal keine Karte zur Warnung vor allerlei üblen Gewohnheiten hast, "nimm' Dich in acht u. schone Dich in jeder Weise."

Viele Grüße
Deine Schwester Johanna
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    • Tillich, Paul, Ein Lebensbild in Dokumenten : Briefe, Tagebuch-Auszüge, Berichte (EW V), hg. von Renate Albrecht, Margot Hahl, Stuttgart 1980. 
    • Tillich, Paul, Impressionen und Reflexionen (GW XIII)