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Berlin d. 20. Oct 05.

Unser lieber Paul.

Wir sind dir sehr dankbar, daß Du gleich nach deiner Ankunft eine Karte u. uns heut einen so lieben Brief gesandt. Es ist uns eine so große Beruhigung, zumal Du weißt, wie leicht sich Papa beunruhigt, und das möchten wir am allermeisten doch gerade fest vermeiden, wo er so sehr in Anspruch genommen ist durch die Provinzial| Synode. Es ist jetzt 1/4 12 Uhr Abends, Papa ist im Herrenhaus u. bin ich neugierig wann er heim kommt. Bei uns gehts weiter bunt zu. Also zuerst nach deiner Abreise waren Köttcher zum Kaffee u. Abendbrod bei uns, Papa holte mit Johanna Tante Emma von der Bahn, u blieb bei Ramdorf zum Abendbrod. Das war Dienstag. – Am Mittwoch war Tante Emma zum Kaffee u. Abendbrod bei uns, Johanna holte sie 1/2 4 Uhr ab. Da war auch noch Großpapa Tillich| Bei uns zum Kaffee. Elisabeth stand Mittags schon zur Feier des Festes auf. Am Donnerstag war Tante Eugenie Großmama u. Frl. Gerichen bei uns zum Besuch. Am Abend war eine herrliche Bibelstunde, die mich aber wieder sehr anstrengte. Heut war Vormittag Tante Gretchen hier, die mir viele Grüße an Dich auftrug. – Am Nachm. war Maria Solberger bei Elisabeth zum Kränzchen Edith, Gerda, Lottchen Schilling u. Tante Eugenie noch hier, morgen geht Papa zu 12| Uhr Mittags ins Herrenhaus, u. dann wird die nächste Woche wohl sehr ruhig verlaufen, da Papa dann beinahe wohl alle Tage fort ist. Elisabeth geht seit gestern zur Schule u. gehts ihr wieder gut. Daß Deine Bude so hübsch ist, freut mich sehr, aber du mußt dich mit den guten Meubels nun wohl auch recht in Acht nehmen, sonst haben deine Mieter Schaden. Und ich weiß, Du willst das nicht u. denkst manchmal auch in dieser Beziehung an Deine

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