Hartmann, Nicolai
- Kurzbiographie
- Nicolai Hartmann (20. Februar 1882, Riga – 9. Oktober 1950, Göttingen) war ein deutsch-baltischer Philosoph, der – von Medizin und Klassischer Philologie kommend – den Marburger Neukantianismus kritisch überschritt und sich vom erkenntnistheoretischen Idealismus abwandte. Beeinflusst von Husserls Phänomenologie und Schelers Wertlehre begründete er in „Grundzüge einer Metaphysik der Erkenntnis“ (1921) eine realistische Ontologie mit eigener Kategorienlehre, in der ideales und reales Sein unterschieden werden. In „Der Aufbau der realen Welt“ (1939/40) und der „Philosophie der Natur“ entfaltete er die Vier-Schichten-Lehre der realen Welt und analysierte kategoriale Gesetze wie Wiederkehr und Novum, wodurch er zu einem der prägenden Ontologen des 20. Jahrhunderts wurde.