Duns Scotus
- Kurzbiographie
- Johannes Duns Scotus (1265/66? Duns, Schottland – 8. November 1308 Köln) war ein schottischer Franziskaner, der nach Studien und Sentenzen-Vorlesungen in Oxford und Paris 1307 als Lector principalis an das Kölner Konventstudium kam. In seinem unvollendeten Hauptwerk, der Ordinatio zu Petrus Lombardus, und in De primo principio entwickelte er Schlüsselideen wie den univoken Seinsbegriff, die formale Unterscheidung, die haecceitas als Prinzip der Individuation sowie einen Gottesbeweis aus dem Begriff des unendlichen Seienden, wobei er Philosophie und Theologie strikt trennte und zugleich die göttliche Willensfreiheit (Akzeptationslehre) betonte. Diese „subtile“ Metaphysik begründete den Scotismus und wirkte von Ockham und Suárez über die barocke Schulmetaphysik bis hin zu Leibniz, Wolff und modernen Denkern wie Heidegger fort.