Brief von Paul Tillich an Theodor Siegfried vom 5. Januar 1928

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Der editierte Text

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Dresden (Details anzeigen), am 5.1.28.
Elisenstr. 11.

Lieber Siegfried (Details anzeigen)!

Ich habe nichts von Ihnen gehört, auch nicht durch Nina Baring (Details anzeigen), die Dieses schreibt. Selbstverständlich habe ich sofort, als Ihr Eilbrief ankam, an Richter (Details anzeigen) geschrieben.1 Wie liegen die Dinge nun? Falls Bern (Details anzeigen) nichts geworden ist und Ihre wirtschaftliche Lage, eventuell auch Ihre seelische Situation, weiter so schwierig ist wie bisher, rate ich Ihnen noch einmal aufs dringendste: Lassen Sie sich vom Sommersemester an beurlauben und bemühen Sie sich um eine Pfarrstelle. Als Marburger (Details anzeigen) Professor können Sie ja in der Beziehung keinerlei Schwierigkeiten haben. Ich sehe schlechterdings nicht ein, warum Sie ständig eine Riesenarbeit leisten sollen, ohne dafür etwas Entsprechendes zu haben. Ich halte die Gefahr, dass Sie dadurch endgültig aus der akademischen Laufbahn herauskommen, für nicht so gross, wenn Sie nur im Laufe der nächsten zwei Jahre etwas Durchschlagendes publizieren. Auch besteht die Möglichkeit, dass die blosse Entschlossenheit wegzugehen, die natürlich real begründet sein muss, Ihnen Vorteile bringen wird. Jedenfalls würde ich, falls Bern (Details anzeigen) nichts geworden ist und nichts Anderes in unmittelbarer Aussicht steht, so wie ich die Dinge sehe, nicht weiter mitmachen. (Selbstverständlich besteht für die "Sekretärin" absolutes Amtsgeheimnis!)

Herzliche Grüsse Ihnen und Ihrer Frau (Details anzeigen) und die feste Zuversicht, dass in diesem Jahr eine Wendung eintritt, die auf alle Fälle eine Wendung zum Besseren ist.
Ihr

P. Tillich (Details anzeigen).


Fußnoten, Anmerkungen

1Beide Schreiben liegen nicht vor.

Register

aDresden
bSiegfried, Theodor
cBaring, Nina
dRichter, Werner
eBern
fMarburg
gBern
hSiegfried, Anna
iTillich, Paul

Überlieferung

Signatur
Germany, Marburg a. d. Lahn, Philipps-Universität Marburg, Archiv der Philipps-Universität Marburg, Theodor Siegfried Nachlass, 309/84, Nr.: 0. Altsignatur: Ms. 870(5)
Typ

Brief, maschinenschriftliches Diktat

Postweg
Dresden - unbekannt
voriger Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Paul Tillich an Theodor Siegfried vom 22. November 1924 [PS]
nächster Brief in der Korrespondenz
Postkarte von Paul Tillich an Theodor Siegfried vom 5. Mai 1930 [PS]

Entitäten

Personen

Orte

Zitiervorschlag

Brief von Paul Tillich an Theodor Siegfried vom 5. Januar 1928, in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01545.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L01545.pdf