Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 21. Oktober 1929 [PS]

Sebastian Kueffner

Tillich-Briefe
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Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 21. Oktober 1929 [PS]

Der editierte Text

Liebste süße Hannah (Details anzeigen)!¹

Gestern um 12 habe ich die letzte Karte (Details anzeigen) auf Bhf. Friedrichstr. eingesteckt. Dann bin ich der Erinnerungen voll und von vielen Mächten vergeblich gelockt zu Ulli (Details anzeigen) gegangen, wo die Reste einer Kuchen-Orgie mit M.L. (Details anzeigen) lagen, habe mir mein Bett gesucht und gemacht und vor Überanstrengung schlecht geschlafen. Heute Telephongespräche. Dann Treffen und Essen mit Eckart (Details anzeigen). Er sah reizend und frisch aus. Sie leben neutral-nett miteinander. Um 2 Endbesprechung mit Klatt (Details anzeigen) und Rathmann (Details anzeigen) über den Titel.² Dann Besprechung mit Schulrat Karsen (Details anzeigen) über Lehrauftrag.³ Dann mit| Korrekturbogen ins Kaffee Reimann wo ich sitze und über die Fülle von Schönheit in Berlin (Details anzeigen) staune. Wir sind doch Provinz. Tausend Dank für die süßen Briefe von Dir (Details anzeigen) und Erdmuthe (Details anzeigen).⁴

Ich liebe Euch (Details anzeigen) (Details anzeigen)!!
Dein

Paul (Details anzeigen)

Fußnoten, Anmerkungen

1Auf der Adresszeile der Postkarte wurde von fremder Hand unter dem Namen „Hannah Tillich“ der Name „Paul Kornfeld“ hinzugefügt.

2Hintergrund ist die Titelfindung für die gegründeten „Neuen Blätter für den Sozialismus (Details anzeigen)^h“.

3An der Universität Frankfurt herrschte Personalmangel im pädagogischen Fachbereich. Tillichs Ordinariat beinhaltete zwar die Sozialpädagogik, da er jedoch kein Pädagoge war, suchte man Ersatz. Fritz Karsen erhielt für das Sommersemester 1930 sowie im Wintersemester 1930/31 einen Lehrauftrag für praktische Pädagogik.

4Diese Briefe liegen nicht vor.

Register

^aTillich, Hannah

^bPostkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 21. Oktober 1929 [PS]

^cFricke, Uli

^dWerner, Marie Luise

^eSydow, Eckart von

^fKlatt, Fritz

^gRathmann, August

^hHeimann (Hg.), Neue Blätter für den Sozialismus. Zeitschrift für geistige und politische G..., 1930

ⁱKarsen, Fritz

^jBerlin

^kTillich, Hannah

^lFarris, Erdmuthe

^mTillich, Hannah

ⁿFarris, Erdmuthe

^oTillich, Paul

Überlieferung

Signatur: USA, Cambridge, MA, Harvard University, Harvard Divinity School Library, Tillich, Paul, 1886-1965. Papers, 1894-1974, bMS 721/2(26)
Typ: Postkarte, eigenhändig
Postweg: Berlin - Frankfurt a. M.
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Entitäten

Personen

Sydow, Eckart von

Tillich, Hannah

Rathmann, August

Tillich, Paul

Farris, Erdmuthe

Klatt, Fritz

Karsen, Fritz

Fricke, Uli

Werner, Marie Luise

Orte

Berlin

Literatur

Heimann (Hg.), Neue Blätter für den Sozialismus. Zeitschrift für geistige und politische G..., 1930

Briefe

Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 21. Oktober 1929 [PS]

Zitiervorschlag

Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 21. Oktober 1929 [PS], in: Paul Tillich, Korrespondenz. Digitale Edition, hg. von Christian Danz und Friedrich Wilhelm Graf. https://tillich-briefe.acdh.oeaw.ac.at/L01033.html, Zugriff am ????.

Für Belege in der Wikipedia

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L01033.pdf

Sydow, Eckart von

geboren: 1885
gestorben: 1942
tätig als: Kunsthistoriker
Kurzbiographie: 1912 wurde er in Halle promoviert, 1919 heiratete er Gertrud Wever (die Ehe wurde später geschieden). Gemeinsam hatten sie eine Tochter, Ulrike. Um 1931 hatte er eine Liebesbeziehung zu Hannah Tillichs Schwester Marie-Luise Werner. Er war einer der engsten (Jugend-)Freunde Tillichs. 1933-1942 lehrte er als Dozent für Kunstgeschichte am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Universität Berlin. In seinen Arbeiten beschäftigte er sich u. a. mit der Kunst afrikanischer Naturvölker, aber auch mit dem Verhältnis von Religion und Expressionismus..
Normdaten: https://d-nb.info/gnd/117387010

Tillich, Hannah

geboren: 1896-05-17, Rotenburg a. d. Fulda
gestorben: 1988-10-27, East Hampton, NY
Kurzbiographie: Sie war eine geborene Werner und war vormals verheiratet mit Albert Gottschow.
Normdaten: https://d-nb.info/gnd/119096102

Rathmann, August

geboren: 1895-01-03
gestorben: 1995-01-05, Mönkeberg
tätig als: Sozialistischer Politiker um Tillich, Leese und Eduard Heimann
Normdaten: https://d-nb.info/gnd/118749196

Tillich, Paul

geboren: 1886-08-20
gestorben: 1965-10-22, Chicago, Ill.
tätig als: Theologe; Religionsphilosoph; Pfarrer;
Kurzbiographie: Tillich, Paul (20.8.1886 Starzeddel – 22.10.1965 Chicago), war evangelischer Theologe und Religionsphilosoph. Er wirkte als Feldprediger im Ersten Weltkrieg, lehrte in Deutschland und nach seiner Entlassung 1933 am Union Theological Seminary in New York, später an Harvard und in Chicago. Tillich verband Einflüsse von Schelling, Nietzsche, Otto und der Existenzphilosophie zu einer Theologie der Kultur, die Religion als das „was uns unbedingt angeht“ verstand. In seiner „Systematic Theology“ entwickelte er die Methode der Korrelation von menschlicher Frage und theologischer Antwort und deutete Gott als „Macht des Seins“. Bekannt wurde er auch durch „The Courage to Be“ (1952), in dem er Angst und Mut zum Sein existentiell deutete. Tillich suchte stets die Grenze zwischen Theologie, Philosophie und Kultur und prägte nachhaltig das Verständnis von Symbol, Mythos und Religionsbezug in der Moderne.
Normdaten: https://d-nb.info/gnd/118622692

Farris, Erdmuthe

geboren: 1926-02-17, Dresden
gestorben: 2016-03-26
tätig als: Tochter von Paul Tillich
Normdaten: https://d-nb.info/gnd/1168750431

Klatt, Fritz

Karsen, Fritz

geboren: 1885-11-11, Breslau
gestorben: 1951-08-25, Guayaquil
tätig als: Schulrat;
Normdaten: https://d-nb.info/gnd/118721054

Fricke, Uli

tätig als: Künstler
Kurzbiographie: Uli Fricke war seit etwa 1918 ein Freund von Hannah Tillich, der in ihrer Autobiographie "From Time to Time" mehrfach erwähnt wird und in den 1920ern auch mit Paul Tillich eng befreundet war. Er hat am 3. November 1930 in Venedig Selbstmord begangen.

Werner, Marie Luise

tätig als: Psychoanalytikerin, Schwester von Hannah Tillich
Kurzbiographie: (kommt vor als M.L.)Sie war eine jüngere Schwester von Paul Tillichs Frau Hannah. Nach einer Lehrerinnenausbildung arbeitete sie zunächst ab 1918 an diversen Berliner Schulen. In den 1920er Jahren besuchte sie gestaltpsychologische Vorlesungen und Seminare und begann eine Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut. Zeitweise ging sie eine Beziehung mit Tillichs engem Freund, dem Kunsthistoriker Eckart von  Sydow, ein. 1928-1931 Lehranalyse bei Karen Horney. Seit 1936 Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft, spätestens seit Anfang der 1940er gehörte sie zum Kreis um Carl Müller-Braunschweig. Nach dem Krieg legte sie ihren Arbeitsschwerpunkt auf die Kinderpsychologie und Kindertherapie.

Heimann (Hg.), Neue Blätter für den Sozialismus. Zeitschrift für geistige und politische G..., 1930

Kurzzitat: Heimann (Hg.), Neue Blätter für den Sozialismus. Zeitschrift für geistige und politische G..., 1930
Volle Bibliographische Angabe: Zotero

Berlin

Normdaten: https://sws.geonames.org/2950159/; http://www.wikidata.org/entity/Q64
Koordinaten: 52.52437 13.41053

Postkarte von Paul Tillich an Hannah Tillich vom 21. Oktober 1929 [PS]