Hirsch, Emanuel
- geboren
- 1888-06-14, Bentwisch
- gestorben
- 1972-07-17, Göttingen
- tätig als
- Systematischer Theologe
- Kurzbiographie
- Emanuel Hirsch (14. Juni 1888, Benwisch / Prignitz – 17. Juli 1972, Göttingen) war ein deutscher evangelischer Theologe, der nach Studien in Berlin und Göttingen von 1921 bis 1945 als Professor für Kirchengeschichte, später für Systematische Theologie, an der Universität Göttingen wirkte. Auf Fichte, Luther und Kierkegaard zurückgreifend, verband er historische Forschung mit transzendentaler Reflexion zu einer „ethischen Geschichtsansicht“, deren Kern er in Werken wie dem „Leitfaden zur christlichen Lehre“ (1938) und der fünfbändigen „Geschichte der neueren evangelischen Theologie“ (1949–1954) entfaltete. Hirsch begrüßte 1933 den Nationalsozialismus, unterstützte die „Deutschen Christen“ und sah in Hitlers Bewegung die Überwindung einer von ihm diagnostizierten Kultur- und Staatskrise, was sein Nachwirken schwer belastete. Nach 1945 blieb er publizistisch aktiv und leitete eine private Sozietät zur Relecture theologischer Klassiker, ohne seine politische Haltung grundsätzlich zu revidieren.
- Normdaten
- https://d-nb.info/gnd/118551477