Heisenberg, Werner
- Kurzbiographie
- Heisenberg, Werner (12.5.1901 München – 1.1.1976 ebd.), Herkunft aus etablierter Akademikerfamilie. Im Alter von 26 Jahren o.Prof. in Leipzig. Nobelpreis für Physik 1933. Er setzte sich für die Vollständigkeit der in Deutschland betriebenen physikalischen Forschung und Lehre ein. Als einer der produktivsten und kreativsten Physiker der letzten Jh. hatte H. wesentlichen Anteil an der Begründung der Quantenmechanik, die gegenwärtig die theoretische Grundlage für das Verständnis aller physikalischen Phänomene bildet. H.s bekannteste Leistung ist die Formulierung der Unschärferelation; diese besagt, daß jedem Paar kanonisch konjugierter Observablen – wie sie etwa Impuls p und Ort q eines Objekts darstellen – gleichzeitige Werte nur mit einer fundamentalen Unbestimmtheit zugeordnet werden können; dabei gilt die Beziehung Δ p Δ q≥h/2π mit der allg. Naturkonstanten h (Plancksches Wirkungsquantum; M.Planck). In Vorlesungen und Veröff. befaßte H. sich mit den philos. Implikationen von Komplementarität und Unbestimmtheit. Demnach gibt es im Bereich »mikroskopischer« Vorgänge keine Kausalität; Relativitätstheorie und Quantenmechanik stellen die Gültigkeit der Kantschen (I.Kant) These in Frage, daß Raum, Zeit und Kausalität als apriorisch synthetische Urteile ein brauchbares Fundament für das Gebäude einer objektiven Vernunftwiss. darstellen. Den Versuch einer syst. philos. Formulierung unternahm H. jedoch nicht.