Heimann, Eduard
- tätig als
- deutscher Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler; Er zählte zu den führenden religiösen Sozialisten um den Theologen Paul Tillich (Uni Hamburg, New York)
- Kurzbiographie
- Eduard Heimann (11. Juli 1889, Berlin – 31. Mai 1967, Hamburg) war ein deutscher Nationalökonom, der nach Studien in Berlin, Wien und Heidelberg Sekretär der Sozialisierungskommissionen von 1919 und 1921 wurde und ab 1925 in Hamburg lehrte, nach seiner Emigration 1933 jedoch bis 1963 an der New School for Social Research in New York wirkte. Mit seiner „klassischen Theorie moderner Sozialpolitik“ analysierte er, wie Arbeiterschutz, Sozialversicherung und Tarifvertragssystem Einkommen zugunsten der Arbeiter umverteilen, Innovation fördern und zugleich die kapitalistische Herrschaft begrenzt, aber stabilisiert wird. Heimann verstand Sozialpolitik nicht als Wohlfahrtspflege, sondern als „freiheitliche und würdige Gestaltung des Arbeitslebens“ mit konservativ-revolutionärer Doppelwirkung und entwickelte das Konzept einer freiheitlichen Sozialisierung als Alternative zum sowjetischen Modell. Religionssoziologisch sah er Religion als integrierende, den „Vernunftglauben“ als desintegrierende Kraft einer Gesellschaft, die noch von vormodernen religiösen Reserven lebt.