Desiderius da Rotterdam, Erasmus

tätig als
Theologe; Humanist; Pädagoge; Philologe; Schriftsteller; Priester
Kurzbiographie
Desiderius Erasmus von Rotterdam (27./28. Oktober 1466/69 – 12. Juli 1536) war der führende europäische Humanist seiner Zeit, der mit den „Adagia“, den „Colloquia“ und einer kritischen griechisch-lateinischen Neuedition des Neuen Testaments (1516) die philologische und theologische Erneuerung vorantrieb. Seine „Philosophia Christi“ verband klassische Bildung mit dem Ideal einer innerlichen, von Bibel und Kirchenvätern genährten Frömmigkeit und richtete sich gegen Scholastik, Korruption und Gewaltseligkeit in Kirche und Politik. Obwohl er Reformanliegen unterstützte, lehnte Erasmus eine Kirchenspaltung ab, geriet wegen seiner Schrift „De libero arbitrio“ (1524) in öffentlichen Disput mit Luther und blieb zeitlebens unabhängig von Rom und Wittenberg; sein Werk prägte Humanismus, Reformation und Aufklärung gleichermaßen.

Erwähnungen