Pelagius
- Kurzbiographie
- Pelagius (ca. 350/360 – ca. 418/420) war ein aus Britannien stammender Laienmönch, nach dem der Pelagianismus benannt wurde. Er trat ab etwa 390 in Rom als Prediger auf und kritisierte die moralische Nachlässigkeit seiner Zeit. Seine Lehre lehnte die Erbsündenlehre ab und betonte die Fähigkeit des Menschen, allein durch seinen freien Willen Gottes Geboten zu folgen. In der Auseinandersetzung mit Augustinus von Hippo widersprach er dessen Gnadenverständnis und verteidigte die menschliche Freiheit. Nach der Plünderung Roms 410 floh er nach Karthago und später nach Jerusalem, wo er 415 zunächst vom Häresievorwurf freigesprochen wurde. Doch bereits 416 verurteilten die Synoden von Karthago und Mileve seine Lehre, und 417 wurde er exkommuniziert. 418 bestätigte die Synode von Karthago die Verurteilung. Pelagius’ Betonung der natürlichen Freiheit und moralischen Fähigkeit des Menschen wirkte über seinen Schüler Julian von Eclanum fort und gilt als früher Impuls für westlichen Humanismus, auch wenn sich die Lehre Augustins in der Kirche durchsetzte.
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